Hanka Gartenbau in Kempen am Niederrhein ist ein moderner Topfpflanzenbetrieb, der an drei Standorten auf rund vier Hektar Gesamtfläche im geschlossenen System von Februar bis Oktober Bellis, Ranunkeln, Beet- und Balkonpflanzen, Nelken, Helianthus und Solanum jasminoides kultiviert. Georg Hanka leitet das Familienunternehmen in zweiter Generation. Mit Sohn Franz (auf dem Bild rechts) und Tochter Luise arbeitet die dritte Familiengeneration ebenfalls bereits im Betrieb mit. Bei gärtnerischen Themen wie neuen Produkten, Kulturverfahren, biologischem und chemischem Pflanzenschutz oder Torfreduktion sind Georg Hankas Cousin Thomas Van de Loo und Norbert Üllekes federführend.
Georg Hanka ist als Betriebsleiter sehr aufgeschlossen und immer interessiert an neuer Technik. So hat er den 1961 von seinen Eltern gegründeten Betrieb bis heute zu einem modernen und besonders ressourcenschonenden Gartenbauunternehmen weiterentwickelt. Bereits 2007 setzte die Familie Hanka an dem damals neu gegründeten Unternehmensstandort „Hanka III“ auf eine moderne Wärmepumpenheizung. Ein besonderer Erfolgsfaktor der nachhaltigen Arbeit bei Gartenbau Hanka ist zudem die Kultur auf Betonboden. Dieses Verfahren hat es möglich gemacht, sowohl den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln als auch den Energie- und Wasserverbrauch deutlich zu senken. Bereits ab Februar heizt die Sonne den Betonboden so weit auf, dass dieser als Passivspeicher dient und die zusätzliche Fußbodenheizung in den Foliengewächshäusern deutlich reduziert werden kann. Ab März verzichtet das Familienunternehmen in der Regel fast vollständig auf eine separate Heizung. Zweifache Teflonfolie lässt das Licht in maximaler Qualität und Menge in die modernen Foliengewächshäuser. Und seit 2022 bietet ein doppelter Energieschirm, je nach Bedarf, eine zusätzliche Wärmedämmung oder Schatten. Zudem erlaubt er es der Familie Hanka, früher zu kultivieren und auch wärmeliebende Pflanzen zu produzieren – bei geringerem Energieverbrauch. Eine optimale Versorgung der Pflanzen mit Feuchtigkeit und Nährstoffen wird über die Ebbe-Flut-Bewässerung gewährleistet. Dank des geschlossenen Systems und eines guten Recyclings wird dazu weniger Wasser benötigt. Beim Thema Pflanzenschutz setzt Hanka Gartenbau überall dort, wo dies möglich ist, auf den Einsatz von Nützlingen.
Nachhaltigkeit erstreckt sich für Georg Hanka aber auch auf das Personal. „Mir war es immer wichtig, mit einem Team zu arbeiten und ein Betriebsklima zu haben, in dem sich die Leute wohlfühlen“, betont der 61-Jährige. Selbst in der Saison werden daher geregelte Arbeitszeiten eingehalten und das Wochenende beginnt spätestens am Samstagmittag. Das sowas mit der richtigen Struktur auch im Gartenbau möglich ist, erlebte Georg Hanka bereits vor der Meisterschule bei Auslandsaufenthalten in Amerika, Dänemark Spanien und England. Zurück im Familienbetrieb, hat er dann damit begonnen, die notwendigen Strukturen aufzubauen.
„Es ist wichtig, als Betrieb nicht nur jeden Cent zu rechnen, sondern auch Haltung zu zeigen und eine Vision für die Zukunft zu haben“, erklärt der Betriebsinhaber. „Schließlich tragen wir auch eine Verantwortung für die Gesellschaft.“ In naher Zukunft soll darum auch am 1993 gegründeten Betriebsstandort „Hanka II“ eine Wärmepumpe die dort bisher verwendete Gasheizung ersetzen. Der Strom, der an den drei Unternehmensstandorten verwendet wird, wird ab 2024 von Photovoltaikanlagen auf den eigenen Hallendächern stammen. Und auch bei der Kultur der Pflanzen probiert Gartenbau Hanka regelmäßig neue, umweltschonendere Verfahren wie etwa den Einsatz von Schafswollpellets als organischer Dünger oder von torffreien Substraten.