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03.05.2023

Späterer Start der Erdbeersaison

v.l.: Dominik und Volker Janssen

Kalte und dunkle Witterung verzögert Start im Freiland / Erste Mengen von speziellen Frühsorten aus Treibhausanbau schon Mitte März geerntet

Pünktlich zum Start in den Mai beginnen die Landgard-Mitgliedsbetriebe im Westen in der KW 18 mit der Ernte der ersten Erdbeeren aus Tunnelanbau mit Bodenkultur. „Die Ernte von ersten speziellen Frühsorten im Treibhaus hat in der KW 11 begonnen. Größere Mengen der beliebten Sorte ‚Elsanta‘ waren ab der KW 16 aus Treibhausanbau erhältlich. In der KW 18-19 starten wir nun mit der Ernte größerer Volumina, die unter Tunneln im Boden kultiviert wurden“, fasst Arthur Heinze, Vertriebsleiter Obst bei der Landgard West Obst & Gemüse GmbH, den Verlauf der Erdbeersaison zusammen. „Im Vergleich zum Vorjahr liegen wir bei allen Erdbeeranbauweisen rund sieben bis zehn Tage hinter den Startterminen. Der kalte und ziemlich dunkle März hat für eine schwache Abreife der Kulturen gesorgt. Der Startschuss für die Freilandsaison wird daher – abhängig von der weiteren Witterung – voraussichtlich Mitte bis Ende Mai fallen.“
Da die klimatischen Herausforderungen im Freilandbereich steigen, die Auflagen für Pflanzenschutzmittel immer strenger werden und auf der anderen Seite die Anforderungen an Geschmack, Qualität und Haltbarkeit der Früchte stetig zunehmen, beobachtet die Erzeugergenossenschaft weiterhin einen klaren Trend hin zum geschützten Anbau. Zugleich würden aber auch die zukünftigen Mindestlöhne die Erzeuger vor neue Herausforderungen stellen und die Energiepreise weiterhin kritisch beobachtet, wie Obst-Experte Arthur Heinze bestätigt: „Mit Blick in die Zukunft ist nicht auszuschließen, dass die Erntemengen sich deutlich verändern werden, wenn das Beheizen der Gewächshäuser für Produzenten nicht mehr rentabel ist. Hier hängt vieles davon ab, wie sich die Preise zukünftig entwickeln.“ Dass Investitionen aktuell noch genauer auf ihre Wirtschaftlichkeit hin geprüft werden, bestätigt auch Landgard-Mitglied Volker Janssen. Daher ständen, so der Erdbeerproduzent, bei den Betrieben aktuell vor allem günstigere Foliensysteme wie der Anbau im Tunnel ohne Stellage und die Produktion im Boden im Fokus. „Auch remontierende Sorten sind insgesamt im Kommen. Ihre Vorteile sind geringere Kosten und weniger Aufwand und Materialeinsatz bei der einmaligen Pflanzung“, erklärt der Erzeuger, der gemeinsam mit seinem Sohn Dominik Janssen die EDELROT GmbH leitet. „Der Geschmack der remontierenden Sorten kann aktuell noch optimiert werden und es wird hier zukünftig sicher neue, verbesserte Züchtungen geben, die im Geschmack voll überzeugen. Trotzdem wird der Anbau von remontierenden Sorten herausfordernd bleiben. Denn sie sind in der Ernte weniger gleichmäßig, die Ware reift in Peaks und ist für die Betriebe daher schlechter planbar.“

Insgesamt bauen die Landgard-Mitgliedsbetriebe in dieser Saison auf rund 121 Hektar im Freiland und auf rund 67 Hektar unter Glas, im Tunnel oder in Stellage Erdbeeren an. Hauptanbauregionen für Freilanderdbeeren sind das Rheinland, der Südwesten Deutschlands sowie Norddeutschland, geschützter Anbau insbesondere unter Glas findet flächendeckend in ganz Deutschland statt. Mit Blick auf die laufende Erdbeersaison rechnet die Erzeugergenossenschaft insgesamt mit guten Mengen und Qualitäten. Durch den späteren Saisonstart ist jedoch eine Komprimierung der Erntemengen aus verschiedenen Anbausystemen auf einen kürzeren Zeitraum nicht auszuschließen. „Im Großen und Ganzen sind wir aber optimistisch und freuen uns, dass die Erdbeersaison nun langsam an Fahrt aufnimmt“, so Arthur Heinze.